Monat: September 2020

Ausstellung „LONDON“ von Ulrich Seehagen

Unser Mitglied Ulrich Seehagen stellt im der Galerie Waidspeicher im Kulturhof zum Güldenen Krönbacken Bilder aus London aus. Hier ist die Einladung:

Einladung zur Ausstellung
Ausstellungseröffnung Uli Seehagen (Foto: Paul Jonca)
Foto: Paul Jonca

Am 26. September 2020 wurde die Ausstellung „LONDON – Details einer Metropole“ von Ulrich Seehagen in der Galerie Waidspeicher (Kulturhof zum Güldenen Krönbacken, Erfurt) eröffnet. Sie ist dort bis zum 8. November zu sehen. Im Erdgeschoss der Galerie wird gleichzeitig die Ausstellung „sentimental journey“ mit Schmuck, Objekten und Zeichnungen von Helen Britton und Felix Lindner gezeigt.
Auf obigem Bild diskutiert der Uli Seehagen mit Besuchern.

Auf den Spuren der Oberlandbahn

5. September 2020, gegen 9:45 Uhr am Draisinenbahnhof in Ziegenrück. Autos fahren vor und parken am Bahnhof. Irgendwas ist los. Die Insassen der Fahrzeuge steigen aus und begrüßen sich als wären sie alte Bekannte. Eine Frau steht unter einem Baum mit einem Zettel. Alle ankommenden Personen auf dem Platz melden sich bei der Frau und manche geben ihr Geld. Was ist da nur los?

Dann fährt ein weiteres Fahrzeug vor, ein Mann, eine Frau und ein Schäferhund steigen aus und begrüßen die anwesenden Personen. Nun stellt sich heraus, dass eine Fototour mit 14 Fotografen stattfinden sollte.

Und wie sollte es sein, es fängt an zu regnen. Die Streckenführung der Fototour wurde kurzfristig geändert, es hörte auf mit regnen und schon konnte es losgehen.

Foto: Mareike Pieper

Torsten Willer, Sandy Willer und deren Schäferhund vom Traditionsverein der Thüringer Oberlandbahn mit Draisinenfahrt begrüßten die anwesenden Fotografen und gaben Erklärungen zur vorliegenden Strecke ab. Und schon konnte es losgehen. Zunächst ging es zu Fuß in Richtung eines Saalewehres an der Pappenfabrik Ziegenrück und zweier dortiger Tunnel, welche im Jahre 1894 erbaut wurden.

Foto: Wolfgang Krah

Dabei wurde durch Torsten und Sandy viel zur Geschichte der Oberlandbahn kundgetan. Von den Anfängen, über die Nutzung während des II. Weltkrieges, zu DDR-Zeiten und der Nachwendezeit wurde viel erklärt. Torsten war zunächst etwas genervt. Seine Erklärung gab er gegenüber von Fotografen ab. Die hatten aber nichts weiter zu tun, als ständig zu fotografieren und dass was er zur Strecke sagte, im Bild festzuhalten. Für ihn entstand der Eindruck, „keiner hört zu!“. Er erklärte aber weiter. Dass er angehört wurde, musste er dann feststellen, dass viele Fragen zur Strecke kamen.

Nach dem zweiten Tunnel ging es zurück in Richtung Bahnhof.

Foto: Günther Kühnl

Auf dem Bahnhofsgelände befindet sich eine Art Geräteschuppen. Kaum Vorstellbar, dass zu DDR – Zeiten in diesem Geräteschuppen ein Kinderferienlager der Bahn untergebracht war. Zu sehen war das an dem an den Wänden noch sichtbaren Sprüchen und Schriftzügen.

Danach ging es weiter, immer auf den Gleisen, durch den Wald in Richtung Ottermühle, weiter in Richtung Altenbeuthen auf der Landstraße. Irgendwann bogen wir nach links in den Wald ein. Wieder einem unbefestigten Waldweg folgend.

Dann kam sie, die Entscheidung. Nach rechts ging es einen ziemlich steilen Weg nach oben in Richtung Wysburg. Von dort sollte man die einmalige und einzigste Sicht auf die Ziemestalbrücke haben, nach links ging es zur Ziemestalbrücke. Ein paar unermüdliche gingen hoch in Richtung Wysburg und hielten die Sicht fest. Der andere Teil begab sich nach links in Richtung Brücke und traf unterhalb der Brücke ein. Nun mussten noch 40 Meter auf Natursteinstufen nach oben gegangen werden. Kein Geländer, an dem man sich festhalten konnte, die Stufen waren der Natur angepasst und nicht genormt, Aber: alle haben es geschafft, auf die Brücke zu kommen. Die einen eher, die anderen später. Letztendlich waren alle oben, auch die, welche aus Richtung Wysburg die Brücke fotografierten. Oben auf der Brücke wurde sich erstmal ausgeruht.

Foto: Torsten Krautwald

Damit es den Fotografen nicht zu gut geht, wurde durch Torsten Willer der „Gang über  die Brücke angeordnet“. Es folgten entsprechende Erklärungen zur Brücke. Fast alle gingen mit rüber. Auf der anderen Seite der Brücke angekommen, kam der Hammer. Zurück eine Etage tiefer auf dem Reparaturgang. Auch das wurde gemeistert.

Foto: Günther Kühnl

Auf der anderen Seite wieder angekommen, wartete bereits die Draisine auf uns. Es gab noch kurz eine Sicherheitsbelehrung, die Fotografen verteilten sich auf der Draisine und schon konnte es losgehen. Nach den gefühlten 25 km Fußmarsch mit entsprechenden Höhenprofil eine Wohltat. Es ging zurück zum Ausgangspunkt nach Ziegenrück, und wir mussten nicht laufen.

Auch auf der Draisine eine sehr schöne Strecke.

Foto: Katja Wisotzki

Und wie sollte es sein: auf den letzten 2 Kilometern kam noch ein heftiger Regenguss runter. Wir konnten uns nicht verstecken, unterstellen oder anderweitig schützen. Wir haben mit den vorhandenen Regenschirmen die Fotoausrüstung geschützt und gehofft, dass der Regen schnell aufhört. In Ziegenrück angekommen, waren wir zwar „sacknass“ aber glücklich. Wir hatten eine sehr schöne und interessante Fototour der GfF mit dem Organisator Katja Wisotzki und den Erklärbären Sandy und Torsten Willer erleben dürfen, haben vieles aus der Region gehört und gesehen und waren mal anderweitig unterwegs.

Danke an alle, die maßgeblich dazu beigetragen haben.

Text: Hans-Jörg Schulz, Lichtbildkombinat Gera e. V.

Foto: Katja Wisotzki

Einige weitere Fotos von Wolgang Krah: